Pastor
Heinrich Wilhelm Sietz amtierte
von 1851 bis 1870 in Leba, wo er auch im Alter von 58 Jahren starb.

In seinem Tagebuch berichtet er über seine Amtsführung in der Kirchengemeinde.
 

Tagebuch

Abschriftversuch des Tagebuchs

Auszüge:

                                             §: 1
                               Zuzug des Pastor Sietz

Ich, Heinrich Wilhelm Sietz, bin geboren 1811 d. 31. Decbr. in Sietzenhütte bei Berendt in Westpreußen. Ich bekenne mich zur evangelischen lutherischen Lehre, obgleich dieselbe keine öffentliche, allgemeine Geltung im Pommern Lande haben soll. ...
Am 9. Juli
(1851 Anmerkung) zog ich hier ein. Alle Gebäude waren verfallen, die Dächer überall so schlecht, daß es mir fast im ganzen Hause nicht blos auf den Kopf leckte, sondern regnete.

                                             §: 2
                              Erste Amtshandlungen

Die ersten Amtshandlungen, die ich verrichtet habe, waren eine Nothtaufe u. die Beerdigung eines völlig unkirchlichen Menschen, des Bürgermeisters Böhm a. D., der von Allen gefürchtet wurde ...

                                             §: 3
                                 Auseinandersetzung

An die abgehende Witwe Prediger Bechthold, geb. Zollfeld habe ich von Michaelis ab noch 300 Thaler (zu 5 Proc) zu zahlen, ferner ...

                                             §: 4
                          Zum Ausbau des Wohnhauses

Die Gemeinde hat 200 Thaler ohne Material u. Spendengelder bewilligt, ich lege noch 10/ (oder 40 (?) Thaler hinzu. Dienstag den 9. Septbr. hat der Ausbau begonnen ...

                                             §: 5
                              Merkwürdiger Todesfall

Der Ackerbürger Bochen, 73 Jahre alt, ist nach 6jährigen Krieg(? mit großer Ergebung gestorben. ...).

                                             §: 6
                      Merkwürdige Kranken-Communion
.

Ein 74er, welcher (Schulz in einem Dorfe) nach seinem Stande klug, Alles immer besser wußte, als andere, auch in der Bibel, manchen Prozeß führte, der auch von Seines Gleichen gefürchtet wurde, ließ mich rufen ...

                                             §: 7
                          Große Dürre im Jahre 1852

Im Jahre 1852 ist eine merkwürdige Dürre gewesen. Bis Ende Mai war die Witterung sehr fruchtbar; es gab keine Nachtfröste; diese fanden sich auch nicht im Juni ein. Mit Juni begann die Dürre u. Hitze ...

                                             §: 8
             Nachtrag über den Brand von Leba im J. 1850

Leba hat mehrere große Brände gehabt. Der letzte Brand ereignete sich im J. 1850, wo 1/3 der Stadt in Flammen aufging. Dies Jahr, es ist das Jahr 1852, werden die letzten Brandstellen wieder bebaut.

                                            §: 9

Im Herbste 1852 haben die Zeimertschen Eheleute in Leba, welche über 50 Jahre in einer friedlicher Ehe gelebt haben, von dem König 15 Thaler, von der Königin eine Bibel mit allerhöchst Eigenhändiger Unterschrift der Königin bekommen. ...

                                             §: 10
Kein Eintrag mehr unter § 10 - .es fehlen etliche verloren gegangene Seiten.

 

Quelle:
Edward Kubiak , Leba

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