Reise nach Leba
27. Mai - 05. Juni 2005

 


2005

Dieses Jahr hatte der Bund der Lebaer zu seiner 7. Reise nach Leba/Łeba eingeladen. Etwa 180 Teilnehmer reisten in Leba am Sonnabend, dem 28.05.05, mit 4 Reisebussen und eigenen Pkws an. Das Hotel Wodnik hatte wie immer die Betreuung übernommen und zusätzlich Zimmer in den benachbarten Pensionen angemietet. Trotz der großen Teilnehmerzahl hat das Hotel die gastronomische Versorgung hervorragend gewährleistet. Dafür ein herzliches Dankeschön der Hoteldirektorin Frau Puszcz und dem Personal.

Leba, das ist auch der kilometerlange breite, weiße und steinfreie Strand. Dieses mal war es aber anders als erwartet. Im Herbst vergangenen Jahres hatte eine Sturmflut erhebliche Strandflächen, teilweise bis an die Dünen, fortgespült. Viele Schäden wurden schon durch Strandaufspülungen beseitigt. Leba wird in den nächsten 3 Jahren wieder seinen schönen Strand zurückerhalten! Das rechte Bild zeigt den derzeitigen Zustand am ehemaligen Kurhaus, dem jetzigen Hotel Neptun. Im Gegensatz zur Sturmflut im Jahre 1913, bei der eine Einsturzgefährdung des Kurhauses bestand, war dieses Mal, dank der kürzlich errichteten Schutzmauer vor dem Kurhaus, so eine Gefahr nicht gegeben.

Der Sonnabend als Anreisetag war mit Zimmerzuweisungen und Begrüßung ausgefüllt, der Sonntag stand zur freien Verfügung.
Eine geführte
Wanderung auf die Lontzkedüne war für den Montag vorgesehen. Wegen beginnender Regenschauer konnte die geplante Route auf den Dünen leider nicht durchgeführt werden. Dafür wurde die Lontzkedüne auf dem öffentlichen Weg überquert. Danach, gegen 13 Uhr, fanden sich alle Teilnehmer zu einem Picknick in Pletka ein.

Auf zur Lontzkedüne!

Am Dienstag, dem 31.05.05, konnte Stolpmünde/Ustka und Rowe/Rowy besucht werden.
16 Uhr fand ein ökumenischer Gottesdienst in der alten Lebaer Kirche statt. Anschließend wurden Blumengebinde an den Gedenkstätten vor der Kirche, auf dem alten Friedhof, auf dem neuen, jetzt katholischen Friedhof, auf dem Friedhof in Rumbke/Rąbka und am Ehrenkreuz an der Westmole niedergelegt.

In die Kaschubei führte uns ein Ganztagesausflug am Mittwoch. In Karthaus/Kartuzy, der "Hauptstadt" der Kaschuben, besuchten wir das kaschubische Museum und die Klosterkirche -linkes Bild-. Karthaus erhielt den deutschen Namen durch die hier im 14. Jahrhundert gegründete Klostersiedlung des Karthäuserordens.
Nach der Besichtigung fuhren wir weiter zum
Freilichtmuseum Sanddorf/Wdzydze, einem kaschubischen ethnographischen Park. Kaschubische Musik und Tänze, dargeboten von der Folkloregruppe "Jantar" aus Danzig, beendete den Museumsbesuch.

Zu einer Rundfahrt durch die Dörfer bis zum Leuchtturm Stilo starteten 3 Busse am Donnerstag.
Der erste Halt war in
Lebafelde (vormals Czarnowske)/Żarnowska. Lebafelde verdankt seiner Entstehung 1748 der Familie Schoth, die sich hier ansiedelte. Es hieß damals Sarnowske, später Czarnowske. Vor 1945 hatte Lebafelde etwa 800 Einwohner und gehörte verwaltungsmäßig zu Leba.
In
Degendorf (vorm. Charbrow)/Charbrowo war der nächste Halt, der zum Besuch der kleinen Kirche -rechtes Bild- genutzt wurde. Sie wurde 1669 von L.-C. von Somnitz erbaut. Das Gut Charbrow wird 1286 erstmalig erwähnt.
Unsere Fahrt führte uns weiter über
Heide/Charbrowski Bor nach Karlshof/Krakulice. Beide Ortschaften gehörten zu Degendorf. In Heide war früher ein Sägewerk und eine Försterei. Karlshof bot einen traurigen Anblick.
Nach dem Wenden in Karlshof fuhren wir weiter durch die Ortschaften Fichthof, Labenz, Schönehr nach Sarsen.
In
Fichthof/Steknica überquerten wir an der Bahnstation die Eisenbahnstrecke Lauenburg - Leba. Der kleine Ort gehörte früher zur Stadt Leba.
Die nachfolgende Ortschaft
Labenz/Łebieniec, hatte vor 1945 etwa 350 Einwohner und gehörte zum Kirchspiel Degendorf.
Es folgte
Schönehr/Szczenurze, eine Landgemeinde um 1910(?) mit 174 Einwohnern. In Aufzeichnungen aus dem Jahre 1402 wurde der Ort mit Szenuze bezeichnet.
In
Sarsen (vorm. Sarbske)/Sarbsk hatten alle Gelegenheit die im Jahre 1922 errichtete Kirche zu besichtigen. Sarsen wurde 1377 erstmals erwähnt.
Von hier ging die Fahrt weiter über Uhlingen und Sassin zu unserm Reiseziel Stilo.
Uhlingen/Ulinia erhielt seinen Namen 1628. Von 1865 bis 1909 wurde hier eine Glashütte betrieben. Die Landgemeinde hatte früher etwa 50 Einwohner.
Über die Ortschaft Sassin erreichten wir Stilo.
Auf dem Parkplatz in
Stilo(Stilo-Kathen)/Osetnik erwartete die Reiseteilnehmer ein Picknick, ausgerichtet vom Hotel Wodnik. Es gab Schmalzbrot, Salzgurken und der Witterung angepasst Glühwein. Die zur Verfügung stehende Zeit ermöglichte einen Besuch des 1904 - 1906 erbauten Leuchtturmes -linkes Bild-. Nach dem Aufstieg durch die Dünen konnten Leuchtturm und das zugehörende Maschinenhaus besichtigt werden. Ein herrlicher Ausblick vom Leuchtturm entschädigte die Mühe.
Auf der Rückfahrt wurde ein kurzer Halt in
Sassin/Sasino eingelegt. 1437 wird der Ort unter den Panengütern aufgeführt. Die Landgemeinde hatte früher etwa 320 Einwohner und gehörte zum Kirchspiel Zackenzin/Ciekocino. Am 20. Mai 2003 wurde auf dem Friedhof in Sassin ein Lapidarium mit dem restaurierten deutschen Kriegerdenkmal und alten Grabsteinen feierlich eingeweiht.
Der letzte Halt auf unserer Rundfahrt erfolgte in
Neuhof/Nowęcin. Nach der großen Sturmflut 1497 verlegte der Schloßherr Klaus von Weiher 1498 sein Anwesen von Leba nach hier, an den Sarsener See. Daher der Name Neuhof. 1909 wurde das Schloß umgebaut, es beherbergt heute ein Hotel.

Am Freitag fand traditionsgemäß der "Leba-Tag" auf dem zum Hotel Wodnik gehörenden Gelände, in Nähe des Sarsener-See´s/Jezioro Sarbsko statt. Eine Folkloregruppe sorgte für Musik und gute Laune. Essen und Trinken stiftete das Hotel Wodnik.
Abends auf der Festveranstaltung im Hotel erfolgte die Verabschiedung durch die Hoteldirektorin Frau Puszcz, dem Vorsitzenden "des Bundes der Lebaer" Herrn Siegfried Greinke und Herrn Egon Ojowsky. Die Bürgermeisterin Frau Klińska ließ herzliche Grüße übermitteln.

Am Sonnabend, dem 04.06.05, begann die Heimreise. Unser Reisebus unternahm in Stolpmünde noch eine Stadtrundfahrt in Begleitung eines Stadtführers. Damit fand die gelungene Reiseveranstaltung ihren Abschluß. Zur Zwischenübernachtung fuhren die Busse nach Stettin, Prenzlau oder Dedelow.

Wir bedanken uns für die gute Organisation und Reisebetreuung bei allen Mitwirkenden, besonders bei Claudia Fredrich u. a. für die Mühe bei der Gestaltung des schönen Informationsmaterials.

Fotos: M. Lawrenz

Quelle:
"Bund der Lebaer": Programm zur 7. Busreise und div. Bürgerbriefe
E-Mail Siegfried Greinke vom 11.10.2005
Willi Gillmann, Kiel; (1998): "Chronik der Stadt Leba"


Homepage:
www.Lawrenz.homepage.t-online.de


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Letzte Aktualisierung: Oktober 2006