Lontzke-Düne
die große Wanderdüne bei Leba

 


Die Lontzkedüne (poln.: Łącka Góra)
- auch Lonskedüne genannt -
etwa 10 km westlich von Leba, zwischen Lebasee und Ostsee
 

Foto: M. Lawrenz, 2003

Die Düne
Die bekannteste und
gewaltigste Wanderdüne Pommerns liegt auf einer 17 km langen Nehrung zwischen dem Lebasee/Jezioro Łebsko und der Ostsee/Morze Bałtyckie. Ihren Namen verdankt sie dem hier gelegenen und von ihr verschütteten Fischerdörfchen Lonske. Die Aufgabe des ursprünglichen Ortes wird in den Jahren nach 1540 vermutet. Etwa 1770 haben dann die letzten Bewohner wegen Versandung dieses Gebiet verlassen. In den Kartenwerken ist um 1770 der Name "Lontschen", später um 1933, der Name "Lontzken-Berg" zu finden.
Die Dünenlandschaft dehnt sich mehrere Kilometer auf der etwa 0,8-2,5 km breiten Nehrung aus. Der beweglichste Teil ist allerdings die Lontzkedüne, die eine Höhe von 42 m erreicht. Sie wandert jährlich bis zu 10 m in östlicher Richtung und begräbt alles was sich ihr im Wege stellt. Bis heute ist es noch nicht gelungen, die Düne aufzuhalten.

Foto: Henk van der Klok; 2003

Südwestlich am Fuß der Lontzkedüne wurde 1930 die pommersche Segelflugschule errichtet, von der nur noch einige Ziegelsteine übrig geblieben sind. Diese Stelle liegt heute in einer Entfernung von etwa einem Kilometer in westlicher Richtung von der Düne, ein Beweis dafür, daß sie in all den Jahren diese Strecke zurückgelegt hat.

Grundlage: Meßtischblatt Nr.1270 "Leba-See", © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie;
mit freundlicher Genehmigung

 Im 2. Weltkrieg baute Rheinmetall-Borsig, östlich der Düne, Versuchsplätze für die Erprobung von Flugabwehrraketen. Fundamente von diesen Anlagen am Pletka-Berg und in der Nähe von Leba sind noch sichtbar.

Wanderung
Da das gesamte Gebiet (Słowiński Park Narodowy) unter Naturschutz steht, dürfen die Dünen zwischen Lebasee und Ostsee nur auf einer gekennzeichneten Trasse überquert werden. Dazu kann man von Leba zunächst mit dem eigenen Fahrzeug oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel -"Bimmelbahn"- bis ins nahegelegene Rumbke/Rąbka anreisen. Von hier aus fahren in den Sommermonaten , Elektromobile und Fuhrwerke bis zum ehemaligen Raketenversuchsplatz am Pletka-Berg. Auch mit dem Motorschiff von Rumbke oder Leba gelangt man mit einer Fahrt auf dem Lebasee nach Pletka/Wyrzutnia Rakiet. Bis zum Fuß der Lontzkedüne sind dann noch ca. 2,5 km zu wandern oder mit einem Elektrofahrzeug zurückzulegen. Über den Gipfel der Düne, erreicht man nach etwa einem Kilometer die Ostsee. Wer nicht den gleichen Weg zurück möchte, kann am Strand zum 10 km entfernten Leba wandern, oder er verläßt nach ca. 3 km den Strand und erreicht über die Dünen wieder den Rastplatz Pletka/Wyrzutnia Rakiet.

 


Die Lontzkedüne,
im Juni 2003
(diese Wanderroute ist aus Naturschutzgründen genehmigungspflichtig)

   
Aufstieg   Wanderung   Lebasee
   
zur großen Düne   Waldreste   ehem. Segelflugschule

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   Fotos: M. Lawrenz.

 

Raketen-Erprobungsstelle für Flugabwehrraketen
Am Rastplatz Pletka/Wyrzutnia Rakiet befindet sich der Eingang zu einer der ehemaligen
Raketenstartanlagen von Rheinmetall-Borsig Berlin. Zu besichtigen sind ein Fundament und Bruchstücke eines Raketenabschussrohres aus der Zeit vor 1945. Alle anderen Exponate sind neueren Datums. An zahlreichen Informationstafeln, auch in deutscher Sprache, wird über die Entstehung und Nutzung der Anlage berichtet.
Etwa 1940 begann der Bau der Raketenversuchsstation mit einer Startanlage in der Nähe von Leba. Zunächst erfolgten Versuche mit kleineren Feststoffraketen des Typs "Feuerlilie" von ca. 2-4 m Länge. Später, 1944, befand sich hier eine beachtungswerte Startanlage mit einem gewaltigen Raketenabschussrohr. Zum Start einer Rakete aus diesem Rohr ist es aber nicht mehr gekommen. Heute -2003- ist diese Stelle militärisches Gelände und damit nicht zugängig.
An der neueren, 1943 am "Pletka"-Berg erbauten Startanlage, erfolgten dann Starts mit 2-stufigen funkgesteuerten Raketen mit dem Namen "Rheintochter". Weitere Tests sollen auch mit 4-stufigen Fern-Raketen mit der Bezeichnung "Rheinbote" durchgeführt worden sein.
Das nachfolgende Bild zeigt das Exponat einer in Pletka/Wyrzutnia Rakiet aufgestellten sowjetischen Rakete, die der Bauart einer Rheintochter-Rakete entsprechen soll.

Foto: M. Lawrenz; 2003

Am 18. Januar 1945 startete die letzte Rheintochter-Rakete in Leba. Nach dem Abtransport von Raketenteilen und Einrichtungen Ende Februar wurden einige stationäre Anlagen und das Raketenrohr von der deutschen Wehrmacht gesprengt. Am 6. März verläßt der Versuchsplatzleiter, Heinrich Ruppertz, Leba.

Quellen: Johannes Hinz: "Pommern Lexikon"(2001)
"Bund der Lebaer": Bürgerbriefe Nr. 31 (1998), Nr. 87 (2012)
Pommersche Zeitung 1993; Manfred Manzke: "Raketen zwischen Leba und Bornholm"

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Letzte Aktualisierung: Oktober 2013